Die Trickle-Down-Theorie behauptet, Politik zugunsten der oberen Einkommen und Vermögenden komme am Ende allen zugute. Wenn es den Reichen und Unternehmen gut geht, profitieren am Ende auch die Ärmeren – quasi „von oben nach unten durchsickernd“.
Dadurch hätten diese Gruppen mehr Geld zum Investieren (z.B. in Fabriken, Maschinen, Innovationen) und mehr Spielraum für Konsum und Unternehmensausbau.
Tatsächlich gibt es historisch kein einziges Beispiel dafür, dass diese Theorie jemals funktioniert hätte. Dennoch gibt es einige politische Parteien, die genau diese Theorie propagieren und unterstützen.
Fakt ist, dass große Steuerkürzungen für Reiche kaum Wachstum bringen, aber mehr Ungleichheit. Das zeigt auch die Studie von David Hope & Julian Limberg zu 18 OECD-Ländern (1965–2015).
Ein Großteil des Geldes landet in Finanzmärkten, Immobilien, Aktienrückkäufen – nicht unbedingt in produktiven Investitionen vor Ort.
Die Ungleichheit nimmt zu, weil breite Bevölkerungsschichten nicht im gleichen Maß profitieren.
Die empirische Forschung findet keine Belege, dass Vorteile für Reiche „nach unten durchsickern“ – eher zeigt sie: Wenn es unten besser wird, profitiert die ganze Volkswirtschaft.
Quellen:
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David Hope – Senior Lecturer (Associate Professor) für Political Economy am Department of Political Economy, King’s College London; zudem Visiting Senior Fellow am International Inequalities Institute (LSE). Forschung: vergleichende politische Ökonomie, Ungleichheit, „taxing the rich“. King’s College London+2lse.ac.uk+2
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Julian Limberg – Senior Lecturer (Associate Professor) für Public Policy am selben Department der King’s College London; Promotion (PhD) am European University Institute, zuvor Postdoc an der LMU München (GSI). Forschung: Steuer- und Verteilungspolitik, Umweltpolitik. King’s College London
Gemeinsam bekannt durch die Studie „The Economic Consequences of Major Tax Cuts for the Rich“ (erst als LSE-Working Paper 2020, später in Socio-Economic Review 2022), die zeigt: große Steuersenkungen für Top-Verdiener erhöhen Ungleichheit, bringen aber keinen messbaren Wachstums- oder Beschäftigungsschub. eprints.lse.ac.uk+1
Mehr von beiden (inkl. Datensätze) gibt’s auf ihrer gemeinsamen Projektseite taxrich.uk.